Seit fünf Monaten fährt die Buslinie 6 nicht mehr durch die Markgrafenstraße. Ein dicht besiedelter Stadtteil ist seitdem spürbar schlechter an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Wer mit betroffenen Bürgern spricht, weiß: Die Enttäuschung und Verärgerung über diese extrem kurzfristig angekündigte und durchgesetzte Entscheidung der Stadtwerke ist nach wie vor hoch.

Wir Sozialdemokraten haben die Verlegung der Buslinie an den Rand des Quartiers von Anfang an für falsch gehalten. Auch die Proteste der Anwohner blieben nicht ungehört: Im Gemeinderat sagte Bau-Bürgermeister Langensteiner-Schönborn zu, dass die Verwaltung gemeinsam mit den Stadtwerken nach Lösungsmöglichkeiten suchen werde.

Das war vor drei Monaten. Jetzt haben wir den Dezernenten an seine Zusage erinnert.

Wir Sozialdemokraten sind nach wie vor überzeugt: Die Verbannung des Busverkehrs aus der Markgrafenstraße ist falsch. Unser Busnetz wird schlechter und dies geht vor allem zu Lasten von älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen.

Dennoch: Die Sorge der Stadtwerke um die Verkehrssicherheit ist ernst zu nehmen. Daher haben wir Vorschläge gemacht, wie diese erhöht werden kann, ohne das Busangebot zu verschlechtern: So kann die Bedarfsampel in der Petershauser Straße auf die Bedürfnisse des Busverkehrs abgestimmt werden. Eine Umgestaltung des Kreuzungsbereichs am Ebertplatz kann die Sicherheit erhöhen. Platz genug hat es. Und nicht zuletzt wissen bei weitem noch nicht alle Verkehrsteilnehmer, wie man sich auf der Fahrradstraße richtig verhält. Das gilt auch für Fahrradfahrer.

Verkehrspolitik darf jedoch nicht von denen bestimmt werden, die Regeln missachten. Daher braucht es gerade auf der Fahrradstraße Kontrollen und, wenn nötig, Verwarnungen.

Dr. Jürgen Ruff

Amtsblatt Nr. 14/2019 vom 14. Juli 2019